Packrafting – zu Land und zu Wasser

„Als ein Nordic Skater habe ich im Sommer eine ähnliche Aktivität vermisst. Man kann tief in die ‚Wildnis‘ vordringen, relativ schnell von See zu See kommen und genießen, was ich sonst nur im Winter mache.“ Unser Lundhagsvän Per Sollerman spricht über sein neu entdecktes Interesse an der Sportart und bringt uns alles bei, was wir über das neue Abenteuer Packrafting wissen müssen.

Bereits zu Beginn des Interviews habe ich den Fehler gemacht, das Raft „Kanu“ zu nennen und ich werde freundlich, aber bestimmt belehrt: „Ein Pack Force ist kein Kanu.“ Per grinst. Es stellt sich heraus, dass ein Pack Force eine Mischung aus Kajak und Kanu ist, das oft sehr schmal ist. Das Boot verstaut man in einem Rucksack, nimmt es heraus und pumpt es auf, wenn man auf dem See oder einem Fluss fahren will. Das klingt doch einfach, oder? Für Per ist es vollkommen neu, aber er liebt es über alles. „Ich habe dasselbe Gefühl wie auf Schlittschuhen. Jetzt kann ich das ganze Jahr über auf diesen fantastischen Gewässern sein.“

 

Die norwegische Landschaft ist erstklassig 

Per kam vor 35 Jahren aus Schweden nach Norwegen – die Natur hat ihn angezogen. Der schönste Landstrich ist Østmarka bei Oslo. Hier gibt es sowohl weite, unberührte Natur als auch bewohnte Ländereien. Man steigt aus dem Auto oder dem Zug und ist in 20 Minuten auf dem See.

Per hat eine große Vorliebe für die weite Natur und die friedvolle Ruhe, die man dort vorfindet. Voraussetzung für die Sportart ist der Respekt vor anderen Abenteurern und dem gemeinsamen natürlichen Lebensraum. „Man muss die Elemente respektieren und sich in der Natur zu verhalten wissen. Hier gibt es große Landstriche und die meisten Menschen wollen ihr eigenes kleines Abenteuer erleben … so wie beim Campen – jeder gibt jedem seinen eigenen Raum. Und natürlich: keine Spuren hinterlassen.“

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Woran sollte man denken, bevor man zu seiner ersten Packraft-Tour aufbricht?

„Klein anfangen. Man sollte Spaß haben und sich darauf freuen, neue Dinge zu lernen. Bleibt in Ufernähe und macht es euch zur Gewohnheit, eine Rettungsweste zu tragen. Wenn man sich sicher fühlt, kann man längere Trips wagen. Und wie beim Skaten auch, sollte man sich zu Beginn jemandem anvertrauen, der Erfahrung hat.“

  

Was du brauchst:

Eine Pack Power – bei der Wahl des Rafts sollte man den Zweck im Auge haben: Willst du ein schmales und leichtes Boot haben, um auf seichtem Wasser zu fahren, oder willst du ein paar zusätzliche Kilos tragen und ein etwas solideres Modell haben?

  • Eine Weste.

 

  • Ein teilbares Paddel.

 

  • Einen geräumigen und funktionalen Rucksack – er sollte im besten Fall ein Volumen von 80 bis 90 Litern haben.

 

  • Eine wasserfeste Reisetasche, denn der Rucksack wird schnell nass vom Paddeln im Wasser oder von den Wellen. Packe alles, was trocken bleiben soll (Schlafsack, Kleidung usw.) sicher in eine wasserfeste Reisetasche.

 

  • Etwas, um das Raft aufzupumpen – es gibt dafür eine spezielle Tasche, die mit einem Ventil ausgestattet ist, das mit Luft gefüllt und in das Raft gedrückt wird, oder kleine elektrische Pumpen.

 

  • Ein Reparaturset für Pannen und Unfälle.

 

  • Ein Seil für das Paddel, damit es nicht ins Wasser rutscht.

 

  • Gutes Schuhwerk! – „Ganz gleich, was du tust, im Raft wird es immer nass. Wenn es heiß ist, paddle ich in klassischen Crocs (dem perfekten Camping-Schuh). Wenn es ein wenig kühler ist, nehme ich Jaure MS LT High.“

 

  • Das sind atmungsaktive, schnell trocknende Schuhe. Per mag außerdem seine Makke Hosen.

 

  • Moskitoöl nicht vergessen!

 

  • Wichtige Tipps vor der Abreise

 

Wie bei jedem anderen Trip zu Fuß, auf Skiern oder Schlittschuhen, ist die Planung das A und O. Auch sollte man den Wetterbericht verfolgen, wenn man ein Outdoor-Abenteuer plant, weil Windrichtung und -kraft ausschlaggebend sind. „Bei kräftigem Gegenwind zu paddeln ist sehr ermüdend. Für eine längere Reise auf größeren Gewässern kannst du die Route je nach Windrichtung anpassen und zum Schluss mit der Windrichtung fahren. Draußen auf dem Wasser sollte man dem Ufer folgen, um mehr Schutz vor Wellen und Wind zu haben.“

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Guter Umgang mit der Ausrüstung 

Beim Packrafting spielt die Ausrüstung eine große Rolle. Deshalb ist es wichtig, pfleglich damit umzugehen und sie bei der Rückkehr zu kontrollieren. Die abschließenden Aufgaben sind für Per fast genauso wichtig wie die Vorbereitungen. Sollte er einmal das dringende Bedürfnisse haben, einen Trip machen zu wollen, sollte alles vorbereitet sein …“ Mach‘ es dir zur Gewohnheit, das Ruder und Raft gründlich zu spülen. Hänge es dann auf und lass es trocknen. Wenn es vollständig getrocknet ist, kannst du es zu einem leichten und lockeren Paket zusammenrollen und geschützt vor der Sonne lagern. Dann untersuche ich den Rucksack und gehe sicher, dass ALLE benötigten Gegenstände der Ausrüstung vollständig und sauber gepackt und an Ort und Stelle sind. Ich lade die Elektropumpe auf und prüfe die Reisetasche zum Aufpumpen, die ich schon erwähnt habe (als Backup). Dann ist alles soweit. Wenn ich mich entscheide, kurzfristig aufzubrechen, weiß ich, dass das Notwendige gepackt ist!“

 

Was ist dein schönstes Rafting-Erlebnis?

„Mitten im Storfjord, in Vansjø, gibt es eine Handvoll kleiner Inseln, die aussehen wie kleine Inseln aus dem Comicheft. Dort gibt es eine kleine Insel mit ein paar Bäumen, zwischen denen man seine Hängematte aufhängen kann. Letztes Jahr sind meine Frau und ich Ende August rausgepaddelt 

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Was ist dein schönstes Rafting-Erlebnis?

„Mitten im Storfjord, in Vansjø, gibt es eine Handvoll kleiner Inseln, die aussehen wie kleine Inseln aus dem Comicheft. Dort gibt es eine kleine Insel mit ein paar Bäumen, zwischen denen man seine Hängematte aufhängen kann. Letztes Jahr sind meine Frau, unser Hund und ich Ende August für einige Tage rausgepaddelt und haben gezeltet. Es war wie im klassischen „Indian Summer“ mit tropischer Hitze und wundervollen Sonnenuntergängen – auf unserer eigenen Insel. So einen Trip spürt man noch lange nach.“

 

Gibt es einige wertvolle Tricks, die du weitergeben möchtest?

Ich weiß nicht, ob es ein wertvoller Trick ist, aber es macht den Rucksack leichter: Dreh das Boot an Land einfach um und du hast ein komfortables Bett oder eine Isomatte! So reicht es vollständig, für eine Übernachtung einen Schlafsack und einen Wind- oder Regenschutz mitzunehmen. 

 

 

Das Packraft Handbuch – Inspiration und Tipps

Bist du nun inspiriert und möchtest Packrafting ausprobieren? Packrafting ist die Freiheit, sich zu Wasser und an Land gleichzeitig zu bewegen und beide Welten genießen zu können. Per möchte dich für mehr Inspiration und Ratschläge auf das neue Buch von Luc Mehl, The Packraft Handbook, aufmerksam machen. Mehl kommt aus Alaska und ist Langstrecken-Skater und erfahrener Packrider. Das Buch enthält nützliche Tipps und hat für jeden etwas zu bieten – sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Abenteurer, die neue Herausforderungen suchen.