Der Rucksack ist wie ein Teil meines Körpers

Bericht von unserer Testperson Emelie Torstensson

Ich war eine der Testpersonen, die bei der Entwicklung des neuen Leichtrucksacks Padje Light von Lundhags von Anfang bis Ende mit dabei war. Alles begann auf einer Reise nach München, als ich auf dem Flug neben Lundhags Produktentwickler für Rucksäcke, Håkan Nyström, landete. Wir begannen, über das Wandern zu reden, und ich habe von meinen Plänen erzählt, endlich einen Traum zu verwirklichen, den ich seit vielen Jahren hegte – mich auf eine lange Wanderung zu begeben. Håkan erzählte mir, dass er gerade einen Leichtrucksack für Lundhags entwickelte, und fragte, ob ich ihn bei meiner Wanderung gerne ausprobieren würde. Ich arbeite selbst in der Outdoor-Branche, daher ist es mir wichtig, die schwedischen Outdoor-Marken so gut wie möglich auf meinen Wanderungen zu vertreten. Doch für meine langen Wandertouren war es mir auch sehr wichtig, das Gewicht, das ich tragen musste, so gering wie möglich zu halten, und deshalb habe ich mich manchmal auch gegen schwedische Marken entschieden. Aber wenn es einem schwedischen Unternehmen gelingen sollte, einen Leichtrucksack zu entwickeln, war ich natürlich dabei, ihn zu testen. Gesagt, getan. Von diesem Tag an begann eine tolle Zusammenarbeit an der Entwicklung eines leichten, bequemen und strapazierfähigen Rucksacks. 

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Das Projekt begann damit, dass ich an einer Studie teilnahm, die von Studierenden der Technischen Hochschule Chalmers durchgeführt wurde. Die Studierenden waren an dem Projekt zur Entwicklung des Rucksacks beteiligt, und sie sammelten Unmengen an Informationen, die sie dann als Grundlage für die Gestaltung des Rucksacks verwendeten. Es hat mich auch persönlich weitergebracht, an der Studie und der Entwicklung des Rucksacks teilzunehmen, da ich dadurch begann, intensiv darüber nachzudenken, welche Dinge wirklich wichtig für mich waren und was weniger wichtig war.

Als ich mich auf meine lange Wandertour begeben wollte, kam die Pandemie, die dazu führte, dass ich sie noch einige Jahre aufschieben musste. Im Nachhinein bin ich dankbar dafür, denn in dieser Zeit habe ich vier verschiedene Prototypen des Rucksacks getestet und bewertet. Der Rucksack ist ein entscheidender Teil des Gepäcks. Er muss leicht, bequem, strapazierfähig und wetterfest sein. Er muss so gestaltet sein, dass ich einzelne Teile meines Gepäcks schnell und leicht erreiche, und gleichzeitig möchte ich eine schmale Haupttasche ohne unnötige Fächer haben. Ich habe Håkan laufend Feedback zu den Dingen geschickt, die mir gut gefallen haben, und den Dingen, die meiner Meinung nach nicht so gut waren. Es wurden Anpassungen vorgenommen und neue Prototypen erstellt. So ging es weiter, bis das endgültige Modell fertig war und es für mich an der Zeit war, mich auf meine Traumwanderung zu begeben.

 

(Leicht-)Gewicht dank Netztaschen

Ich bin mit den Fächern und Taschen am Rucksack und ihrer Anordnung total zufrieden. In die großen Netztaschen passte viel von dem, was ich jeden Tag benötigte. Darin habe ich Zusatzkleidung, Snacks, Wasser, Handdesinfektionsmittel usw. verstaut; also all die Dinge, die ich oft verwendet habe und die leicht erreichbar sein sollten. Gerade die Netztaschen waren etwas, das ich mir sehr gewünscht habe. Wenn der Rucksack keine Netztaschen gehabt hätte – ich bin nicht sicher, ob ich ihn bei meiner langen Wanderung hätte verwenden wollen. Beim allerersten Prototyp fehlte die große Netztasche auf der Vorderseite, was dazu führte, dass ich den Rucksack nicht besonders häufig benutzt habe. Er begleitete mich auf einer Wanderung zur Höga Kusten und einer Tour zum Helags, doch danach kehrte ich wieder zu meinem alten Rucksack zurück, während ich auf den nächsten Prototyp wartete.

Als der nächste Prototyp kam, gab es eine große Netztasche vorne und zwei an den Seiten. Mit diesem Modell fühlte ich mich sofort viel wohler. Ich bekam den Rucksack im Herbst und er durfte mich unter anderem auf einer Wintertour nach Abisko begleiten. Als Winterrucksack fand ich ihn fantastisch. Da der Rucksack ein Rolltop hat, das mit einer Schnalle verschlossen wird, lässt er sich auch mit kalten Fingern sehr einfach öffnen und schließen. Am meisten störte mich an diesem Modell, dass die eingenähten Hüftgurttaschen etwas zu klein waren. Bei meinen Wanderungen in Schweden war dies kein großes Problem, da ich häufig Hosen mit Taschen hatte, in denen ich Snacks und mein Handy aufbewahrte, aber ich wusste, dass ich in Frankreich keinen Zugang zu solchen Taschen haben würde, sodass ich mir für das nächste Modell größere Hüftgurttaschen wünschte. Ob man Hüftgurttaschen für unverzichtbar hält oder nicht, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks, und ich finde, dass Lundhags das sehr elegant gelöst hat, indem es beim endgültigen Modell optionale Hüftgurttaschen gibt, die man auf Wunsch dazubestellen kann. 

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Vom Schwergewicht zum Leichtgewicht

Immer wenn ich neue Prototypen erhielt, bekam mein Partner die alten, um sie auszuprobieren. Zuvor hatte er große, robuste Taschen geliebt, aber nach einigen Wanderungen mit leichterem Gepäck fand auch er Gefallen an leichteren Rucksäcken. Ich möchte jedoch betonen, dass es nicht nur darum geht, einen leichten Rucksack zu haben. Damit ein leichter Rucksack bequem sitzt, muss man natürlich auch alle anderen Teile des Gepäcks auf den neuesten Stand bringen, damit auch das leicht ist. Ein schweres Gepäckstück in einem leichten Rucksack wird niemals angenehm zu tragen sein. Trotzdem finde ich, dass Lundhags Padje Light wirklich gut funktioniert hat, sogar mit den rund 16 Kilo, mit denen ich manchmal unterwegs war und die für mich eher schweres Gepäck sind. Der Rucksack hat dieses Gewicht meiner Meinung nach gut bewältigt, aber ich würde sagen, dass es die Grenze war, bei der noch ein angenehmer Tragekomfort gewährleistet werden konnte. 

 

Tragekomfort

„Während einer Wanderung wird der Rucksack ja fast zu einem Teil deines Körpers, und dann ist es unglaublich wichtig, dass er gut sitzt und genau deinen Bedürfnissen entspricht.“ 

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Ich finde, dass Padje Light sich gut auf dem Rücken anfühlt und sehr bequem zu tragen ist. Ich habe die kleinste Größe von 45 Litern verwendet, und der Rucksack ließ sich so anpassen, dass er perfekt zu meinen 156 cm passte. Bei meiner Wanderung traf ich viele Leute, die sich beklagten oder die große Probleme mit ihren Rucksäcken hatten. Einige Rucksäcke verloren ihre Form, denn bei ihnen „rutschten“ die Gurte, sodass die Leute sie ständig wieder festziehen mussten, und andere Wandernde hatten einfach nur sehr große und schwere Rucksackmodelle. Mehrere von ihnen probierten meinen Rucksack während der Wanderung aus und beschlossen anschließend, vor der nächsten Wanderung ihren Rucksack und ihr Gepäck zu erneuern. Dank des Gestells fühlt sich der Padje Light stabil an, selbst wenn ich schweres Gepäck im Rucksack verstaue. Im Vergleich zu anderen Leichtrucksäcken, die ich getestet habe, ist dieser ohne Frage einer der Rucksäcke mit dem höchsten Tragekomfort. Ich persönlich mag es auch, wenn etwas Luft zwischen Rücken und Rucksack ist. Auf meiner Wanderung in Frankreich gab es eine Hitzewelle, und an einigen Tagen hatten wir Temperaturen von bis zu 39 Grad im Schatten. Da war ich besonders dankbar, dass der Rucksack nicht flach am Rücken anlag. Außerdem glaube ich, dass ich dadurch Scheuerstellen am Rücken und Hitzeausschlag vermeiden konnte, womit andere, die ich kennengelernt hatte, zu kämpfen hatten. 

Nur selten fühlte es sich wirklich unbequem an, den Rucksack zu tragen, obwohl er an manchen Tagen sehr schwer war. Ich passte den Rucksack an meine Bedürfnisse an und befestigte eine Tasche vorne am Brustgurt, in der ich mein Telefon und meine Kamera aufbewahrte. Ich finde es wichtig zu wissen, welche Funktionen man sich wünscht, und diese zu testen, und dann den Rucksack so anzupassen, dass er den eigenen Anforderungen entspricht. Und das kann auch bedeuten, dass derselbe Rucksack für verschiedene Touren und Umgebungen verändert wird. Bei einer Wanderung wird der Rucksack ja fast zu einem Teil deines Körpers, und dann ist es unglaublich wichtig, dass er gut sitzt und genau deinen Bedürfnissen entspricht. 

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Nachhaltigkeit, Funktionen und Materialien 

Für mich ist es wichtig, hochwertige Produkte zu kaufen, von denen ich weiß, dass sie mich lange begleiten werden. Produkte, die Wetter, Wind und Verschleiß standhalten, wie man es auf einer langen Wanderung erlebt. Beim Kauf von Leichtgewichtsprodukten muss man diesbezüglich oft Kompromisse eingehen, daher finde ich es bemerkenswert, wie gut in Form der Rucksack nach 2100 km quer durch Frankreich ist. An den gut 120 Tagen meiner Wanderung wurde er sehr strapaziert. An manchen Tagen begleitete er mich durch tiefverschneite Wälder, wo er an Ästen und Gestrüpp hängenblieb, an anderen Tagen lag ich fast auf dem Rücken und rutschte steile Berge hinunter, während der Rucksack über Steine schrappte. Trotz dieser äußerst unsanften Behandlung hat der Rucksack nur wenige kleine Löcher im Mesh-Gewebe, was ich als sehr strapazierfähig einstufe.  

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es Lundhags gelungen ist, ein strapazierfähiges Leichtgewichtsmodell mit hohem Tragekomfort zu entwickeln. Der Rucksack wiegt knapp über 1 kg, was für einen Leichtrucksack immer noch schwer ist. Es war es mir jedoch wert, einen etwas schwereren Rucksack zu haben, da dieser dank des Gestells und des Tragekomforts bei allen Herausforderungen, denen er und ich ausgesetzt waren, bequem auf meinem Rücken saß. Ich fühlte mich sicher und vertraute darauf, dass der Rucksack meine gesamte Wanderung über hält. Und dass er so konzipiert ist, dass man ihn ganz einfach an die eigenen Bedürfnisse anpassen kann, ist ein weiteres großes Plus. Ich bin sehr zufrieden mit dem Rucksack und empfehle ihn allen, die auf der Suche nach einem neuen Leichtrucksack sind. 

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/Emelie Torstensson