Durch die Natur bewahre ich mir ein sanftes Herz

Jeder von uns hat wahrscheinlich schon einmal den eigenen Arbeitsalltag hinterfragt und überlegt, wie man es schafft, bei der verfügbaren Zeit das tägliche Puzzle zu meistern. Wie hätte unser Leben ausgesehen, wenn wir näher an der Natur gelebt hätten, in einem Tempo, für das wir eigentlich gedacht waren? Unsere Lundhags-Freundin Eva Bromée ist der lebende Beweis dafür, dass Einsamkeit, Tiere und die Natur ein sanftes Herz bewahren können.

Eva lebt die meiste Zeit des Jahres in den Bergen und im Wald unterwegs und die Jahreszeiten geben den Takt vor. Sie folgt der Natur, in der jede Zeit des Jahres ihren Sinn hat. Im Sommer verbringt sie ihre Zeit in einer Hütte in den Bergen und angelt, aber auf die Frage, ob sie sich selbst als Anglerin bezeichnen würde, antwortet sie:

- Nein, ich bin keine Anglerin, aber ich liebe Fisch und muss einfach dafür sorgen, dass er in der Tiefkühltruhe landet.

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Angeln ist ein Teil des Lebens mit dem, was die Natur zu bieten hat. Für Eva ist es auch eine Möglichkeit, der Natur nahe zu sein. Das Angeln macht ihr nicht immer Spaß, aber es ist eine Möglichkeit, so zu leben, wie sie leben möchte, in der Nähe der Natur und von dem, was sie zu bieten hat. Manchmal wirft sie ein Netz aus, manchmal eine Rute, je nachdem, wie die Bedingungen gerade sind. Sie verfolgt das Wetter und den Tag – so sieht es aus.

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- Es mag nicht jedermanns Sache sein, in der Natur und von der Natur zu leben, aber ich habe immer gewusst, dass ich in der Nähe der Natur leben wollte. Obwohl es eigentlich gar keine Wahl war. Allerdings ist es zu einer Wahl geworden, die ich treffen muss, wenn mich diese Art von Leben ernähren soll, was nicht immer einfach war. Aber ich sehe es so, dass es die Erfahrungen sind, die mich reich machen und nicht das Geld. Und ich bin froh, die Freiheit zu haben, mit dem zu arbeiten, was ich liebe. Dafür opfere ich gerne einiges.

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Kochen

Als wir bei Eva zu Besuch sind, ziehen wir bei einer kürzeren Tour auf dem See fünf schöne Forellen an Land. Mit dem Boot wieder an Land, warten die Hunde schon ungeduldig am Strand. Sie wissen, dass wir Fische dabei haben und dass die Kiemen bald ihnen gehören werden. Wie gart man Fisch am besten? Natürlich über offenem Feuer.

- Ich brate Fisch am liebsten über offenem Feuer, mit viel Butter und Salz. Wenn ich den Fisch nicht sofort esse, bringe ich ihn ins Dorf und lagere ihn in der Tiefkühltruhe.

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Nachhaltigkeit

Angesichts eines Lebens wie Eva es führt, in dem die Natur das Zuhause und der Arbeitsplatz ist, frage ich mich, was sie über Nachhaltigkeit denkt.

- Ich denke, wir sollten alle bei uns selbst anfangen. Wir müssen überlegen, was kann ich tun, um die Erde nicht unnötig in Anspruch zu nehmen? Es scheint oft so, als würden wir die ganz großen Ideen verfolgen. Mir gefällt die Idee, der Natur etwas zu nehmen und ihr etwas zurückzugeben – das ist für mich das Wichtigste. Gegenseitiger Respekt.

Sie erzählt, wie sie einmal probiert hat, einen ganzen Monat lang zu leben, ohne ein einziges Mal in ein Geschäft zu gehen.

- Das hat gut geklappt! Wenn wir in den Bergen sind, müssen wir zum Einkaufen immerhin 140 km mit dem Schneemobil fahren. Am meisten habe ich Milch für Kaffee und Schokolade vermisst. Ich habe ein bisschen geschummelt und mir vorher einen Vorrat angelegt, aber der waren schnell alle. Ich glaube, jeder kann das schaffen, wenn man nur will. 

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Die Antwort auf meine anfängliche Frage, wie unser Leben ausgesehen hätte, wenn wir näher an der Natur gelebt hätten, ist natürlich sehr individuell, aber nach unserem Aufenthalt bei Eva hat sich meine Überzeugung noch ein wenig verstärkt. 

- Glück ist für mich, wenn ich lange genug aus dem großen Dorf weg bin, um mich völlig zu entspannen. Vielleicht, wenn ich schon länger in den Bergen bin. Dann kann ich mich wirklich glücklich fühlen. Ich suche die Einsamkeit und nutze sie, ich bewahre mir ein sanftes Herz, indem ich allein in der Natur bin.